Chorfreizeit 2014 in Ortenberg

Tag 1 – Der HYMNUS erobert Schloss Ortenberg

1. September 2014

Am Nachmittag stürmt eine Horde wilder Chorknaben den Burghof von Schloss Ortenberg. Nach einigen Schwierigkeiten (für den Bus) beim Erklimmen des Burghügels war die Verteidigungstruppe der Burg recht schnell in die Flucht geschlagen worden. Bald darauf wird jedes einzelne Zimmer des Schlosses vom Chor in seinen Besitz genommen und zur Feier des Tages genießen wir unser erstes Mahl im ritterlichen Tafelsaal.

In der abendlichen Probe im Gartensaal mit einem wunderbaren Ausblick um die rundherum liegende Landschaft findet eine erste Standortbestimmung in musikalischer Hinsicht statt: Wir rufen uns das bereits auf der Konzertreise zum Besten gegebene „Kyrie“ von Johannes Eccard und das „Alleluja“ aus Händels „Messias“ ins Gedächtnis.

Erschöpft von der Einnahme der Burg fallen wir dann in unsere Betten und freuen uns auf zehn tolle Tage HYMNUS-Freizeit.

Tag 2 – Ich lieg’ und würde gerne schlafen, ganz in Frieden

2. September 2014

Die verabredete Aufstehzeit war eigentlich auf 7.15 Uhr angesetzt. Doch der Männerchor hat entgegen der Erwartung keine Probleme, die Jungs aus den Betten zu holen; vielmehr wird er selbst um ca. 6.00 Uhr morgens von der bereits sehr lebhaften Knabenschar aus seinem süßen Schlaf gerissen.

Nach einem ersten Frühstück steht die morgendliche Probe an. Wir arbeiten eifrig an mehreren neuen Stücken: „Hör mein Bitten“ des bekannten Felix Mendelssohn Bartholdy und ein deutsches „Sanctus“ seines eher unbekannten Namensvetters Arnold Mendelssohn. In den Pausen gibt es immer wieder für kurze Zeit Gelegenheit, die vielen versteckten Winkel und Geheimgänge der Burg zu erkunden.

Nach dem reichhaltigen Mittagessen und der Mittagsruhe gibt es dann für das Entdecken des gesamten Burgareals im Rahmen einer Hausrallye zwei Stunden Zeit. Über das ganze Gelände wurden ca 80 Überraschungseier versteckt, die es nun zu finden gilt, und als wäre das nicht schon schwierig genug, müssen die Knaben zusätzlich noch an einer Fragestation ihr Wissen über den Hymnus, das Mittelalter, den Sport und die Geographie unter Beweis stellen.

In der abendlichen Gesamtchorprobe tragen die verschiedenen Stimmen die Ergebnisse der Probenarbeit des ersten Tages zusammen: Wir bekommen einen ersten Eindruck, wie die neuen Stücke klingen könnten, ehe wir wieder unsere Messias-Kenntnisse auffrischen.

Während die jüngeren C-Chörler im Anschluss Herr Homburgs Gute-Nacht-Geschichte lauschen, geht es für die Oldies in den nahegelegenen Wald: In der Dunkelheit müssen im Dickicht abseits der Wege Rohstoffhändler gefunden werden, um auf einem Spielplan möglichst viele Felder mit der eigenen Burg bebauen zu können.
Nach dem Rückweg durch die malerischen Weinberge in der Umgebung der Burg geht es dann nach einem ereignisreichen Tag rasch in die Betten.

Tag 3 – Der Ball rollt

3. September 2014

Nach Frühstück, Vormittagsprobe und Mittagessen steht heute Nachmittag der erste Spieltag des traditionellen Grün-Blau-Turniers an. Da wir dieses Jahr besonders viele Knaben auf der Freizeit haben, spielen wir erstmals in sechs statt in vier Teams, die mit acht Spielern in zwölf Minuten um die zu vergebenden Punkte kämpfen. Gespielt wird auf dem Gelände des SV Ortenberg, das direkt zu Füßen der Burg liegt und über einen sehr gut zu bespielenden Kunstrasenplatz verfügt.

In acht heiß umkämpften Begegnungen, die von den Schiedsrichtern natürlich souverän geleitet werden, wird kein Ball verloren gegeben und jedes Tor ausgiebig bejubelt. In den Pausen werden die Spiele analysiert und die Taktik für die nächste Partie wird besprochen.

Nach einem erfolgreichen und anstrengenden Turniertag erfolgt, zurück in der Jugendherberge, eine großangelegte Duschaktion, bevor sich die erschöpften Spieler beim Abendessen wieder für die abendliche Probe stärken.

Nach Gute-Nacht-Geschichte für die Jüngeren und einer Runde Werwolf, bzw. Tischtennis für die Oldies, fallen die meisten erschöpft in die Betten.

Tag 4 – Freund, Feind, Parteifreund

4. September 2014

Wann bekommt man schon einmal die Möglichkeit, mit jemandem über Politik zu diskutieren, der sich damit hauptberuflich beschäftigt? Heute hatten unsere Jungs eine halbe Stunde Gelegenheit, dem stellvertretenden Franktionsvorsitzenden der CDU im baden-württembergischen Landtag, Volker Schebesta, Fragen zu allen möglichen Themen zu stellen. Und Fragen hatten sie reichlich: Vom Lieblingsessen des Politikers (Bratkartoffeln), über seine Arbeit im Landtag bis hin zu aktuellen politischen Streitfragen, z.B. über die Vereinbarkeit von Schule und aufwändigen Hobbys, wie dem Hymnus, oder über den Zustand der Schulgebäude. Zum Abschluss des Gespräches, das im Rahmen der Aktion „Recht bunt“ des Landesjugendrings stattfand, in dem Politiker die Freizeiten von verschiedenen Jugendaktionen besuchen, singt Herr Schebesta noch gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von uns den Kanon „Spring,spring,spring“.

Die Presse ist auch da und berichtet am nächsten Tag über den Besuch und unsere Probenfreizeit.

Nach dieser Abwechslung im „Freizeitalltag“ steht dann die Hymnusiade an. Zunächst sprechen unsere Athleten in einer feierlichen Eröffnungszeremonie im Burghof den hymnischen Eid, der sie zu einem fairen Wettkampf verpflichtet. In neun Gruppen geht es dann nach dem Motto „höher, schneller, weiter“ darum die verschiedenen Disziplinen, wie ein Bobbycar-Rennen, Münzturm bauen, etc., möglichst erfolgreich zu absolvieren.

Nach der Abendprobe geht es für die Oldies im nahegelegenen Wald darum, einen möglichst erfolgreichen Drogenhandel aufzuziehen, während die Jüngeren ganz brav die Gute-Nacht-Geschichte hören, ehe es dann auch schon wieder Richtung Bett geht. Morgen werden dann die ersten Nachzügler zur Freizeit dazustoßen, ehe am Samstag der B-Chor anreisen und dann das ganze Schloss in Hymnus-Hand sein wird.

Tag 5 – Der Kelch der ewigen Jugend

5. September 2014

Der „Heilige Gral“, der legendäre Kelch, aus dem Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern getrunken haben soll. Viele Erzählungen und Sagen ranken sich um ihn, viele haben ihn bereits zu finden versucht, aber keiner war bei der Suche bisher wirklich erfolgreich.

Heute Nachmittag müssen sich die HYMNUS-Jungs dieser schwierigen Aufgabe widmen und auf der Suche nach dem Heiligen Gral viele anspruchsvolle Aufgaben meistern. Ihr Weg führt sie dabei durch die Weinberge um die Burg und den nahegelegenen Wald, bis sie schließlich in den luftigen Höhen des Aussichtsturmes von Schloss Ortenberg ihrem Ziel ganz nahe sind. Bevor den Jungs der Griff in den Kelch der Weisheit und ewigen Jugend gewährt wird, gilt es allerdings noch ein kniffliges Rätsel zu lösen und den Wächtern des Grals ein Ständchen zu bringen. Nachdem diese Aufgaben mit Bravour gelöst wurden, darf jeder einmal tief in den Gral greifen und sich etwas von der wertvollen (Maoam-)Speise nehmen.

Zurück in der JuHe werden dann die „Nachzügler“ aus dem Männerchor begrüßt, die zum Probenwochenende angereist sind und ihr Können in der Abendprobe sofort unter Beweis stellen dürfen. Im Anschluss klingt der Abend entspannt aus.

Tag 6 – Größer, lauter, heiser

6. September 2014

Heute wird es richtig voll in der Jugendherberge, denn pünktlich zum Mittagessen reisen die rund 30 Sänger des B-Chores an. Während diese am Nachmittag die Burg erkunden können, steht für den C-Chor der zweite Teil der Hymnusiade an. Bei den verbleibenden Disziplinen geht es nun darum, sich endgültig in den Olymp der erfolgreichen Hymnusiade-Athleten aufzuschwingen. So müssen beim „Großen Preis“ Musikstücke erraten werden oder beim „Sportlichen Weihnachtsoratorium“ Nummern möglichst schnell aufgeschlagen werden.

Am Abend gibt es noch eine große Gesamtchorprobe aller anwesenden Sänger für den morgigen Auftritt beim Gottesdienst in Offenburg. Auch der B-Chor ist natürlich von der Partie, denn er wird ebenfalls seinen Teil zum Gottesdienst beitragen. Und da es am nächsten Morgen früh aus den Betten geht, gehen alle – inklusive der „Oldies“ – heute besonders früh ins Bett.

Tag 7 – Der frühe Vogel grillt die Wurst

7. September 2014

Heute werden die Knaben besonders zeitig geweckt und die Küchenfeen haben ein extra frühes Frühstück für uns vorbereitet. Nachdem der halb verschlafene Tross die besonders komfortablen Mercedes-Benz-Busse am Fuße des Schlossberges bestiegen hat, geht die Fahrt in das wenige Kilometer entfernte Offenburg, wo wir heute den Gottesdienst in der Auferstehungskirche mitgestalten werden.

Die Kirche vermittelt einem eindrucksvoll die spezielle Ästhetik der Siebzigerjahre, hat aber eine gute Akustik, die wir in der Anspielprobe ausloten und uns danach im Gemeindehaus bei Hefezopf und Apfelschorle für den Auftritt stärken. Mit vier Stücken ist die Familie Mendelssohn besonders stark vertreten. Aber auch ältere (Eccards Kyrie) und neuere Werke (Burkhard Kinzlers Jazz-Motette „Wunderbarer König“) kommen zur Aufführung, womit wir gleichzeitig zeigen, was wir diese Woche gelernt haben. Gleich zu Beginn glänzt die Sopran-Sologruppe in Felix Mendelssohns „Hör mein Bitten“.

Der Pfarrer, Dekan i.R. Wahl, greift unser Kommen in seiner Predigt auf und zeichnet den Weg des Christentums als „singende Gemeinde“ nach. Wir stimmen mit Arnold Mendelssohns „Sanctus“ in diese Predigt ein.

Die zahlreich erschienene Gemeinde, unter ihnen auch etliche HYMNUS-Familien, singt natürlich ebenfalls, unter anderem auch im Wechsel mit dem Chor, was Herrn Wahl besonders freut.

Der schöne, aber lange Gottesdienst geht mit Mendelssohns „Herr, wir traun auf deine Güte“ zu Ende und die Sänger haben sich ihren freien Nachmittag verdient. Zu Fuß geht es zum Grillplatz am Schuckshof, wo nicht nur ein reich gedeckter Grill, sondern auch ein großer Fußballplatz die hungrigen Knaben und Männer erwartet.

Nach dreistündigem Dauerkick, nur unterbrochen durch eine reichhaltige Mahlzeit, laufen wir über den malerischen Weinwanderweg zurück zur Burg, wo schon das nächste Essen auf uns wartet. Zum Abschluss des Tages wird mit dem Messias ein altbekanntes Stück wieder ins Gedächtnis gerufen.

Tag 8 – Finale, oho!

8. September 2014

Da wird sich manch einer verwundert die Augen gerieben haben: War in den letzten Jahren mit dem Sonntagsgottesdienst auch die Freizeit zu Ende und der Montag der Abreise gewidmet, so gehen wir dieses Jahr erstmals in die Verlängerung. Der Montag ist daher ein ganz normaler Probentag. Statt Eccard und Kinzler gibt es Bach (Jesu, meine Freude) und – natürlich – Mendelssohn (Herr, nun lässest du deinen Diener). Auch die jüngst in Schwäbisch Gmünd uraufgeführten El-Roi-Impressionen von Günter Berger müssen wieder aufgefrischt werden.

Aber zwei Tage länger Probenfreizeit heißt auch zwei Tage länger Freizeitprogramm – und so pilgern Knab’ und Männer im unverändert strahlenden badischen Sonnenschein wieder zum Fußballplatz im Ort. Dort steht der zweite Spieltag des Grün-Blau-Kicks an, und wie durch Zauberhand gerät das letzte Spiel der Grün-Blau-Liga zum packenden Finalspiel um den Sieg. Am Ende kann sich Team B durchsetzen und mit fünf Siegen aus fünf Spielen verdient den Pokal entgegennehmen.

Im Anschluss müssen sie sich jedoch mit der Männerchor-Mannschaft messen. Der aktuelle Champion des Baden-Württembergischen Männerchor-Fußballturniers setzt sich hierbei deutlich durch.

Zeitgleich darf auch der B-Chor einen “kleinen” Grün-Blau-Kick auf dem angrenzenden Spielfeld bestreiten.

Nun heißt es unter die Dusche, um beim gemeinsamen Gruppenfoto vor der Burg besonders gut auszusehen.

Tag 9 – Langsam wird es ernst … und bunt!

9. September 2014

Warum? Der letzte komplette Tag ist angebrochen. Die Tage gingen schnell vorbei. Zwar sind wir alle etwas müde, trotzdem haben wir wieder viel Spaß zusammen.

Nach dem üblichen Morgenprogramm darf der B-Chor in einer eigenen Hymnusiade um die besten Plätze kämpfen und der C-Chor bereitet den Bunten Abend vor, spielt Volleyball oder Tischtennis oder entspannt sich einfach. Die Sonne scheint wieder hell und die Aussicht ist fantastisch.

Nun rückt der Bunte Abend immer näher. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen.

Dann geht es endlich los! Zu sehen gibt es Kartentricks, ein Wettessen und einen Lachwettbewerb. Viele kreative Ideen lassen den Abend spät werden.

Zum Schluss kommt der Höhepunkt: Der Männerchor. Es werden die Urkunden der Hymnusiade verteilt und die Geschenketische für die besten Zimmernoten sind wieder reichlich gedeckt. Das I-Tüpfelchen bildet der Freizeitsong, der – zur Melodie von „Atemlos durch die Nacht“ – die Freizeit noch einmal ironisch-witzig Revue passieren lässt. (Sänger finden den Text zu diesem Song natürlich in unserem Backstage-Bereich zum Nachlesen.)

Glücklich lassen die Oldies den Abend am Lagerfeuer ausklingen, wärend der B- und C-Chor in die Betten muss.

Morgen ist alles schon wieder vorbei 🙁

Tag 10 – Aufhören, wenn’s am schönsten ist

10. September 2014

Der letzte Tag bricht an!

Nach dem Frühstück steht erst mal das Packen auf der Tagesordnung. Hoffentlich gehen alle Koffer zu!

Danach bittet Herr Homburg zu einer Tutti-Probe für den Konzertchor, in der alle einstudierten Stücke nochmals durchgesungen werden. Gleichzeitig probt der B-Chor mit Herrn Joos im Rittersaal.

Während also alle proben, machen sich ein paar Männerchörler daran, das Haus aufzuräumen. Freizeitmaterialien, Noten, Verkleidungen, … müssen zusammengesucht und im Hymnus-Auto verstaut werden. Man merkt, der Hymnus bricht seine Zelte ab, dabei haben wir uns doch so heimisch gefühlt.

Nach getaner Arbeit steht das letzte Rittermahl an. Es gibt Curry mit Reis. Wie auch die letzten zehn Tage schmeckt es hervorragend! Man merkt, dass hier mit viel Liebe gekocht wird. Der magische Rittersaal strahlt nebenher noch Hogwarts-Feeling aus. Das Team der Jugendherberge, das uns so hervorragend betreut hat, bekommt ein Ständchen gesungen und man versichert sich seiner gegenseitigen Wertschätzung. Alle Sänger tragen sich natürlich in das Gästebuch der Jugendherberge ein.

Nun werden schon die Busse beladen. Für die C-Chörler steht ein kleiner Marsch zum Bus an, der wegen seiner Größe im Tal bleiben muss, die B-Chörler haben den Luxus, dass der Bus direkt vor der Tür steht. Ein ausgesuchter kleiner Männerchor-Trupp hat die besondere Ehre, als letzter die Burg verlassen zu dürfen – schließlich wollen in der Spülküche noch rund 120 Mittagessens-Gedecke abgetrocknet werden.

Die Kolonne (fast jedenfalls) aus zwei Bussen und einem Hymnusauto setzt sich in Bewegung, um kurz nach 16 Uhr in Stuttgart am Chorheim einzutreffen. Hier steht die Begrüßung durch die Eltern, aber auch der schmerzliche Abschied von den neuen und alten Freunden an.

Morgen werden wir bestimmt alle lange ausschlafen!


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