Konzertreise 2023 nach Norwegen

In blauem Meer liegen eine größere und eine kleinere Insel, im Vordergrund die größere, Helgoland, und im Hintergrund, die Düne.

Dag 1 – Ein Tag des Wartens

27.05.23

Nach einer vor Aufregung fast schon schlaflosen Nacht ist der lang ersehnte erste Tag unserer Konzertreise nach Norwegen gekommen. Um 7.30 Uhr morgens trafen wir uns am Chorheim. Vielen ist die Spannung und die Vorfreude förmlich ins Gesicht geschrieben. Nachdem sich alle von ihren Eltern verabschiedet hatten, ging es pünktlich um 8 Uhr los.

Der erste Stopp war der Frankfurter Flughafen. Die Fahrt zum Flughafen verlief trotz Ferienbeginn ohne große Probleme. Angekommen am Flughafen ging es in Kleingruppen zügig zum Check-In und durch die Sicherheitskontrolle. Am Gate angekommen warteten wir auf das Boarding, allerdings mussten wir länger warten als erhofft. Unser Airbus A320 hatte vom vorherigen Flug noch eine Verspätung und somit kamen wir erst ca. eine halbe Stunde später in Oslo an. Auch das Gepäckband war uns nicht wohlgesonnen, hat ca. nach der Hälfte unserer Koffer aufgehört neue auszuspucken und damit für noch mehr Verspätung gesorgt.

Als endlich wirklich! alle ihre Koffer hatten, ging es mit dem „Flytoget“-Zug ohne Probleme in die Osloer Innenstadt. Dort angekommen mussten wir ein weiteres Mal warten, bis wir, sehr zur Angst der anderen Passagiere, mit der Trikk zum Hostel gefahren sind. Schnell ging es weiter zur Fagerborg Kirke, unserem Auftrittsort in Oslo, wo uns Pizza und Skiwasser bereits erwarteten. Nach zwei Stücken Pizza pro Sänger war der Hunger noch nicht gestillt, weshalb Nachschub bereits unterwegs war. Die nun anstehende Wartezeit wurde mit einer Probe, in der nach Pizza duftenden Kirche, überbrückt. Wir bündelten unsere letzte Konzentration und uns gelang ein Klang, der Mut machte für den morgigen Gottesdienst. Erschöpft von einem langen, aufregenden Tag fielen die Sänger trotz der ausbleibenden Dunkelheit Skandinaviens ins Bett.

 

Dag 2 – Ein gelungener Auftakt

28.05.23

Einigermaßen ausgeschlafen und erholt begann der Tag für uns mit einem improvisierten Frühstück in unserem Hostel. Dafür wurde am Vortag alles, was man für ein Frühstück braucht, eingekauft. Frisch gestärkt schlüpften wir in unsere Konzertkleidung und machten uns auf den Weg zur Fagerborg Kirke für den heutigen Pfingstsonntagsgottesdienst. In diesem Gottesdienst durften wir der Taufe von vier Kindern beiwohnen und die norwegischen Taufrituale näher kennenlernen. Für heitere Stimmung sorgten u. a. die sehr aufgeweckte Priesterin und das, an die Taufe anschließende, Präsentieren der Kinder, was ohne Probleme mit der Titelmusik von „Der König der Löwen“ hätte untermalt werden können. Trotz dieser Umstände konnten wir unsere Stücke konzentriert aufführen und bescherten der Priesterin ihren, laut eigener Aussage, schönsten Pfingstgottesdienst. Nicht nur wir waren mit unserem Auftritt beim Gottesdienst zufrieden, sondern auch die kleinsten unseres Publikums. So kam es dazu, dass ein kleines Kind, nachdem wir mit dem “Nunc dimittis” von Stanford  fertig waren, ohne zu Zögern “Hooray” rief, was uns alle zum Schmunzeln brachte.
Nach dem fast zweistündigen Gottesdienst liefen wir hungrig Richtung Hostel, zogen uns flott um und fuhren mit der Trikk zurück an die uns bereits bekannte Sentral-Stasjon. Dort kehrten wir im Restaurant „Egon“ zum Mittagessen ein. Erneut wurde Pizza aufgetischt.
Mit dieser Stärkung im Magen machten wir uns in Kleingruppen auf den Weg Oslo zu erkunden. Die meisten Kleingruppen fuhren mit der Fähre auf die Museumsinsel Bygdøy, auf der sich einige Kleingruppen im Fram-Museum wiedertrafen. Dort steht das Namensgeber-Schiff, die „Fram“. Kein Holzschiff war jemals, weder nördlich noch südlich, auf höheren Breitengraden unterwegs. Außerdem fand man auf der Insel mehrere Monumente vor, die mit der Schifffahrt zu tun haben. Von Ankern bis zur Schiffsschraube war einiges vertreten. Auch ein sportlicher Ausgleich zum Gesang durfte nicht fehlen. So spielte eine Kleingruppe auf Bygdøy einige Runden Spikeball. Gegen später ging es wieder zurück aufs Festland, wo sich die Kleingruppen auf unterschiedliche Art die restliche Zeit vertrieben. So zog es beispielsweise eine Kleingruppe in eine französische Boulangerie, wo sich mit Saft, Croissants, Törtchen und Macarons ein verspäteter Kaffee gegönnt wurde, andere begannen bereits damit die Attraktionen im Stadtzentrum unsicher zu machen.
Pünktlich um 19 Uhr trafen wir uns zum Abendessen wieder in der Fagerborg Kirke. Dort erwarteten uns von Frau Weindel und Frau Suhr frisch gekochte Nudeln mit Tomatensoße. Im Laufe des Abends wurde unsere Konzentrationsfähigkeit erneut getestet. In einer kurzen Probe sangen wir unser auswendig parates Repertoire und wurden dabei positiv überrascht. Glücklich und zufrieden ging es zurück ins Hostel und schnell ins Bett. 

 

Dag 3- Als Touris durch Oslo

29.05.23

Neuer Tag, neues Glück. Nach dem Frühstück im Hostel begann der Tag mit eine Probe. Diesmal waren wir hierfür nicht in der Fagerborg Kirke, wie die letzten Tage, sondern im „Sentralen“, eine ehemalige Bank, die heutzutage als Veranstaltungsort fungiert und mitten in der Osloer Innenstadt liegt. Hier probten wir für unser morgiges Konzert mit den Osloer Knabenchören Sølvguttene Guttekor und Bislett Guttekor. Im Anschluss an die Probe gab es eine Mittagspause in der sich die Kleingruppen mit Mittagessen, zumeist Burger und Pommes, die Bäuche vollschlugen. Pünktlich um 15:30 trafen wir uns für eine Stadtführung wieder am Hostel. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass unser Stadtführer seiner Aufgabe nicht wirklich gewachsen war. Wir entschlossen uns dazu die Stadtführung abzubrechen und zogen ein weiteres Mal in Kleingruppen los, um die Stadt noch besser kennenzulernen. Einige Kleingruppen trafen sich beim berühmten Osloer Opernhaus wieder. Viele genossen aber auch das angenehme Wetter, schlenderten durch die Stadt oder besichtigten die Akershus Festung. Manche machten auch noch einen Abstecher zur Eisdiele „Paradis“ und waren vom Eis äußerst entzückt, andere bevorzugten Bubble Tea als süße Abwechslung. Langsam bewegten wir uns alle zurück zum Hostel, legten noch geschwind unsere Sachen ab und aßen zu Abend. Zur Abwechslung stand heute ein runder Teigfladen mit Tomatensoße und Käse auf dem Speiseplan. Wohl gesättigt durften wir uns im nahe gelegenen Park noch einmal richtig austoben. Mit Spikeball, Kartenspielen und einem Fußballspiel zwischen den Knaben und dem MC, welches der MC selbstverständlich für sich entscheiden konnte (MC 11:3 Knaben), fand der Tag ein schönes Ende. Müde und erschöpft ging es schnell ins Bett, denn das morgige zweite und letzte Konzert in Oslo erfordert ausgeruhte und energiegeladene Sänger.  

 

Dag 4 – Dreifache Knabenchorpower 

30.05.23

Das vierte Mal ging auf unserer Reise die Sonne auf und der Tag begann nach dem Frühstück mit einem gemeinsamen Spaziergang zur Akershus Festung. Gott sei Dank, haben wir von unserem Hostel aus keine langen Wege zu bewältigen und sind dementsprechend schnell bei der Festung. Als wir bei der Festung ankamen, entdeckten wir im Festungshof einen See mit einer Freilichtbühne. Da konnten wir es uns nicht nehmen lassen auf dieser Bühne unser Können zum Besten zu geben. So sangen wir „Also hat Gott die Welt geliebt“ von Schütz und das Lied „Kuckuck ruft aus dem Wald“ für die Festungsbesucher. Dazwischen brachte der MC seinen Klassiker „Judgement Day“ zum Klingen. Nach diesem Kurzauftritt fanden wir uns wieder in unseren Kleingruppen zusammen und gingen ein weiteres und letztes Mal auf Entdeckungstour in Oslo. Manche Gruppen blieben auf der Festung um sich diese genauer anzuschauen, andere gingen in die Innenstadt um weitere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, wie z. B. das Munch-Museum in dem auch „Der Schrei“ von Edvard Munch in mehreren Versionen ausgestellt wird. Bei unseren ganzen Touren ist uns aufgefallen, dass der Rathausplatz und Teile des Hafengeländes weiträumig abgesperrt sind. In Oslo findet vom 31. Mai bis zum 1. Juni ein Außenministertreffen der NATO statt. Eine Gruppe wunderte sich über ein noch stärkeres Sicherheitsaufgebot in der Nähe eines Hotels bei der Festung, bis ihr klar wurde, dass soeben Jens Stoltenberg vor Ihnen vorbeilief. Damit ging unsere letzte Kleingruppenzeit in Oslo zu Ende und inzwischen steht fest, dass sich alle Kleingruppen auch ohne Google Maps in der Osloer Innenstadt zurecht finden. So wurde auch der Weg zum Hostel immer besser einschätzbar und die Kleingruppen waren pünktlich um 14 Uhr im Hostel um sich vor der anstehenden Knabenchorbegegnung auszuruhen. Eine Stunde später ging es umgezogen den altbekannten Weg zur Fagerborg Kirke. Dort erwartete uns bereits der Bislett Guttekor, welcher uns mit seiner außergewöhnlichen Probenart überraschte. Anschließend hatten wir noch einmal Zeit unsere eigenen Stücke zu proben, bevor wir uns mit dem Singen der anderen Knabenchöre vertraut machten und zusammen „I Himmelen“ von Edvard Grieg, „Jesus bleibet meine Freude“ von J.S. Bach und „Verleih uns Frieden“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy probten. An die Probe anschließend gab es zur allgemeinen Erleichterung keine Pizza Margherita. Allerdings blieben wir auch heute nicht verschont und so gab es zum Abendessen zwar für die meisten keine Margherita, sondern Salami, Schinken oder Hähnchen Pizza. Trotzdem steht das Wort mit „P“ nun auf der Liste der verbotenen Wörter. Die Pause brachte aber auch Gelegenheit sich mit den anderen Knabenchören auszutauschen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Jetzt wo die Beziehungen gestärkt wurden, konnte einem guten Konzert nichts mehr im Wege stehen. Ein persönliches Highlight des Chores war der plötzliche Organistenwechsel am Ende vom “Magnificat” von Andreas van Zoelen. Beim letzten Akkord saß plötzlich nicht mehr unser Organist Moritz Jäger auf der Empore, sondern die Frau unseres Chorleiters. Tatsächlich hat man während des Konzerts die Uhrzeit und die schwindende Konzentration nur wenig gemerkt und alles in allem hatten wir ein schönes und erfolgreiches Konzert mit den beiden Osloer Knabenchören. Anschließend ging es zurück ins Hostel. Vor dem wohlverdienten Schlaf mussten wir aber noch anfangen unsere Koffer zu packen, denn morgen geht es für das dritte Konzert nach Hamar. 

 

Dag 5 – Hin und zurück 

31.05.23

Heute ist für einen unserer MCs ein ganz besonderer Tag, aber dazu kommen wir später. Nach dem Aufstehen ging es das letzte Mal zu unserem improvisierten Frühstück in unserer Osloer Unterkunft. Kurz danach kam schon der Bus für unsere Fahrten durch Norwegen an unserem Hostel an. Das Beladen lief ohne Probleme, zumindest glaubten wir das. Als wir schon eine knappe Stunde nach Hamar gefahren sind, erreichte uns ein Anruf. Es stellte sich heraus, dass zwei unserer Sänger es verpasst haben mit uns in den Bus einzusteigen und noch im Hostel feststeckten. Wir drehten also um und fuhren zurück nach Oslo um die zwei Sänger einzusammeln. Seitdem wird im Bus noch gründlicher gezählt, ob alle da sind. Als wir uns dann wirklich sicher waren, brachen wir wieder auf. Mit ca. einer Stunde Verspätung kamen wir vollständig in Hamar an. Dort erhörten unsere Ohren eine freudige Nachricht bezüglich des Mittagessens. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören bekanntermaßen viele Inhaltsstoffe. Bei unserem Mittagessen bekamen wir die Vitamine in Form von Tomatensoße, die auf einem kohlehydrathaltigen Teig verteilt wurde. Als Topping gab es Käse. Die Margherita, bei der wir gestern noch so froh waren, dass wir sie nicht mehr essen mussten, feierte also ihre Rückkehr. Bevor wir voller „Freude“ das Gericht mit P im Namen verspeisen konnten, gab es noch für unseren MC Nicolas ein Geburtstagsständchen. An das Mittagessen anschließend gab es, aufgrund der Verspätung die wir mit unserem Extrahalt in Oslo mitgenommen hatten, nur noch wenig Kleingruppenzeit. Die verbleibende Zeit verbrachten die Kleingruppen auf dem Spielplatz, waren Eis essen oder haben einen Spaziergang am Ufer vom Mjøsa-See gemacht. Nach der kurzen Freizeit trafen wir uns in der Domkirke Hamar zur Probe für das spätere Konzert. Parallel dazu kochte uns Herr Altuner, der eigentlich als Dokumentationsfilmer auf dieser Reise dabei ist, aber auch Gastronom ist, ein Abendessen der besonderen Art. Wie durch ein Wunder gab es keine Pizza zum Abendessen. Herr Altuner zauberte, gemeinsam mit Frau Weindel, in einer schätzungsweise 2-3 Quadratmeter großen Küche und mit nur zwei Kochtöpfen Fischstäbchen mit Kartoffelpüree und einer Pilzrahmsoße für uns alle. Erleichtert und frisch gestärkt ging es in das anschließende Konzert. Man merkte uns die anstrengenden vergangenen vier Tage und den wenigen Schlaf zwar ein wenig an, trotzdem waren wir und auch Herr Homburg mit dem Konzert zufrieden. Auch den Zuschauern in der, leider nur wenig gefüllten, Domkirke machte das Konzert sichtlich Spaß und so ließen wir nur glückliche Gesichter in der Kirche zurück. An das Konzert anschließend zogen wir uns schnell um, denn wir hatten noch eine weitere Fahrtetappe vor uns. Zügig und diesmal auch vollständig ging es los in Richtung Lillehammer. Auf der Fahrt waren wir schwer beeindruckt von der atemberaubenden Natur und dem wundervollen Sonnenuntergang, den wir am Horizont beobachten konnten. So verging die letzte knappe Stunde Fahrzeit wie im Schlaf und wir kamen sicher und pünktlich in Lillehammer an. Mit der Ankunft in Lillehammer bezogen wir auch unsere nächste Unterkunft in Norwegen, direkt am Lillehammer Bahnhof. Erschöpft und müde vom Tag fielen wir in Lillehammer ins Bett und träumen schon von unserem morgigen Konzert in der Domkirke Lillehammer

 

Dag 6 – Die olympische Rettung

01.06.2023

Heute morgen wurden wir von lauten Bahngeräuschen geweckt. Langsam aber sicher bewegten sich halbverschlafene Gestalten durch den Bahnhof zum Frühstücksraum. Sobald wir das Frühstück sahen, verflog die Müdigkeit rasch. Ein glamouröses Hotelfrühstück erwartete uns in einem Raum, in dem sogar alle Chormitglieder gleichzeitig Platz fanden. Im Vergleich zum improvisierten Frühstück, welches wir die letzten Tage sogar zu verschiedenen Zeiten zu uns nehmen mussten, war das eine willkommene Abwechslung. Gut gestärkt machten wir uns auf zur Skisprungschanze, die über Lillehammer thront. Die erste Hälfte des Aufstiegs meisterten wir zu Fuß und für den Rest stand auf unserem Weg zum Glück der Bus bereit, der uns geschwind an die Spitze der Schanze brachte. Dort angekommen genossen wir den Blick über Lillehammer und auf die Sprungschanze. Nach der Schönheit dieses Ausblicks vollzogen wir auch schon den Abstieg. Eine steile Treppe nach der nächsten führte uns an der Schanze entlang herunter und je tiefer wir kamen desto mehr beeindruckte uns die Größe dieses Bauwerks, welches 1994 für die Olympischen Spiele in Lillehammer gebaut wurde und heutzutage das Wahrzeichen der Stadt ist. Den Weg nach unten absolvierte einer schneller als der andere. Der Erste am Fuße der Schanze war allerdings keiner der Sänger, sondern unser roter Fußball, der die Schanze mit Höchstgeschwindigkeit hinabgerollt ist. Nachdem wir ganz unten ankamen, hatten wir ein paar Skier vorgefunden auf denen man wunderbar so tun konnte als wäre man selbst ein Skispringer. Dies haben auch einige getan und es mit einem Foto verewigt.
Danach stiegen wir wieder in den Bus und fuhren zu unserem nächsten Ziel. Das „Maihaugen“ ist ein Museumskomplex, indem wir uns die restliche Zeit vor dem Mittagessen in Kleingruppen vertrieben. Eine Kleingruppe zog es in das Olympiamuseum, wo die Geschichte der Olympischen Spiele seit ihrem Beginn in der Antike bzw. 1896 zum ersten Mal seit der Antike veranschaulicht wird. Die restlichen Gruppen machten das anliegende Freiluftmuseum unsicher. Dabei ließen wir es uns natürlich nicht nehmen in der Stabkirche „Locus iste“ zu singen. In der weiteren Zeit schauten wir uns unter anderem eine alte Schule, ein altes Gefängnis und ein altes Bauerndorf an, ehe wir uns für das Mittagessen zurück zum Hostel begaben. Vom Hostel aus liefen wir in das Kulturzentrum Banken, wo uns bereits ein leckeres Mittagessen erwartete. Ausnahmsweise gab es heute keine Pizza, sondern Bratwurst mit Kartoffeln und Salat. Vom leckeren Essen entzückt machten wir uns in Kleingruppen auf um Lillehammer ein wenig weiter zu erkunden. Die Zeit wurde entweder am, uns bereits bekannten See, verbracht oder es wurde sich z.B. ein Kaffee und norwegisches Gebäck gegönnt. Später ging es zurück in Hostel wo wir uns noch einmal hinlegten um die Kräfte für das anstehende Konzert zu sammeln. Bereits umgezogen ging es anschließend in die Lillehammer Kirke, wo wir noch schnell die Talare und Taschen ablegten und uns für die kurze Stell-und Anspielprobe bereit machten. Die Probe verlief gut und lediglich logistische Schwierigkeiten bezüglich der Stehplätze mussten und konnten behoben werden. In der Pause zwischen Probe und Konzert gab es noch den altbekannten Pausensnack bestehend aus Trauben, Bananen und Keksen. Mit gesättigtem Hunger ging es für uns in das besser besuchte Konzert. Wir wurden nach dem Konzert in hohen Tönen von unserem Gastgeber gelobt, der behauptete, dass wir das beste Knabenchorkonzert jemals in der Kirche gesungen hatten. Folglich war auch Herr Homburg sehr zufrieden und die altbekannte Kurzkritik nach dem Konzert fiel wirklich sehr kurz aus. Es ist aber auch weit verbreitet, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll. Auf dem Weg zum Abendessen im Hostel, welches wieder vorzüglich gemundet hatte, verloren zwei Knaben den Kampf gegen den Aufzug. Daraufhin musste die Feuerwehr gerufen werden um die beiden zu befreien. Ein großer Respekt geht an unsere zwei Knaben, die echt sehr gut mit der Situation umgegangen sind! Als dann endlich alle den Weg ins Restaurant geschafft haben, bekamen wir unser heutiges Abendessen an die Tische gebracht. Uns war allen die Freude ins Gesicht geschrieben als wir sahen, dass auch unser Abendessen nicht aus der italienischen Frisbee bestand. Da es schon spät war, aßen wir geschwind auf und begaben uns auf unsere Zimmer ins Bett. Wir müssen morgen gut ausgeruht und fit sein, denn es steht eine lange Busfahrt, die bereits früh beginnt, zu unserem letzten Reiseziel Trondheim an.

 

Dag 7 – Eine Busfahrt, die ist lustig. Eine Busfahrt, die ist schön.

02.06.2023

Wie gestern schon vorausgenommen, klingelten heute Morgen früh die Wecker. Um 6:00 Uhr aufzustehen ist unser bis jetzt frühester Morgen gewesen. Wir genossen noch ein letztes Mal unser äußerst adrettes Frühstück ehe wir noch schnell unsere sieben Sachen zu Ende packten und uns in Richtung des Busses begaben. Überpünktlich bog unser „Schaus“-Bus auf die Autobahn ein und wir fuhren in Richtung Dombås, wo wir einen planmäßigen Halt zum Mittagessen hatten. Allerdings waren wir so früh, dass unser Busfahrer sogar einen Umweg einbaute und uns mit einem waghalsigen Wendemanöver zu einem Aussichtsweg führte. In beide Richtungen konnten wir tief in das Tal des Gudbrandsdalslågen-Flusses schauen und waren von der Aussicht sehr begeistert. Das anschließende Mittagessen führte uns in Frich’s Kafeteria. Frisch gestärkt traten wir die zweite Etappe unserer insgesamt ca. fünfstündigen Fahrt an. Auch hier erwarteten uns wieder atemberaubende Blicke über die verschneiten Bergspitzen und bei der Fahrt durch die anschließenden Täler. Die restliche Zeit wurde sich mit Brettspielen, Werwolf oder Schlafen vertrieben. Wir waren so pünktlich in Trondheim, dass wir unseren Zeitplan abänderten und statt den Dom zu sehen zuerst ins Hostel zum Check-In gefahren sind. Nach dem Beziehen der Zimmer fuhren wir mit dem Bus zum Nidarosdom. Dort probten wir unseren Teil für unser gemeinsames Freundschaftskonzert mit dem Nidarosdomen Guttekor. In dieser großen Kirche singen zu dürfen ist für uns einer absolute Ehre, da das nicht viele Chöre dürfen und es sich um die Krönungskirche für die norwegischen Königinnen und Könige im Mittelalter handelte. Nach unserer Probe haben uns der Domprobst und der Geschäftsführer des Nidarosdomen Guttekors durch diese heilige Stätte geführt. Dafür wurden wir nach unseren Chören geteilt. Chor 1 begleitete zuerst den Geschäftsführer, der uns etwas über den heiligen Olav II. erzählte und uns durch die Katakomben des Doms führte. Währenddessen ging Chor 2 mit dem Domprobst mit, der ein bisschen über die Geschichte des dort ansässigen Knabenchors erzählt hat. Nach ungefähr einer halben Stunde tauschten die Gruppen die Touren, sodass alle alles sahen. Jetzt wo wir uns bestens in unserer morgigen Konzertstätte auskannten, ging es mit dem Bus zurück ins Hostel. Dort erwarteten uns bereits verschiedenste belegte Sandwiches. Schnell schlugen wir uns noch die Bäuche voll, bevor wir uns in Richtung unserer Betten bewegten.  

 

Dag 8 – Der musikalische Höhepunkt

03.06.2023

Unser Tag begann mit Flashbacks an unser Frühstück in Oslo. Wir gingen wieder in kleineren Gruppen in den Frühstückssaal, wo wir uns mit selbst geschmierten Broten versorgten. Danach sind wir zum Trondheimer Hausberg, Estenstad, gefahren und dort zur Hütte hochgelaufen um die fabelhafte Aussicht zu genießen. Anschließend liefen wir den Weg wieder zum Bus herunter und fuhren zum Nidarosdom. Von dort aus hatten wir eine Dreiviertelstunde Zeit in Kleingruppen die Stadt ein erstes Mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Einige Kleingruppen fanden sich in Cafés wieder und genossen teilweise koffeinhaltige Heißgetränke, andere verbrachten die Zeit damit der Musik einer Bläsergruppe zu lauschen. Viele beobachteten das spektakuläre Jaguar-Treffen auf dem Rathausplatz auf dem unterschiedlichste Jaguare aus verschiedensten Jahren ausgestellt wurden. Nach der Kleingruppenzeit ging es mit dem Bus zurück ins Hostel, wo Herr Altuner und unsere FSJlerin Luca uns dankenswerterweise bereits mit selbstgekochtem, leckeren Mittagessen empfingen. Als alle satt waren, ruhten wir uns noch einmal auf unseren Zimmern aus, bevor es in Konzertkleidung und mit den Talaren zurück zum Dom, für die gemeinsame Anspielprobe mit dem Nidarosdomens Guttekor für das spätere Konzert, ging. Als erstes legten wir im Kapittelhaus unsere Sachen ab und sangen uns flott ein, bevor es danach einen, vom Trondheimer Chor organisierten Pausensnack gab. Mit selbstgebackenen Pizzaschnecken und Hotdogs wurden wir so richtig verwöhnt. Danach liefen wir rüber in den Dom um unsere Probe fortzusetzen und im Anschluss an unsere eigene Probe die Stücke mit den norwegischen Kollegen auszuprobieren. Nach der Probe waren wir noch ein bisschen skeptisch, was u.a der Tatsache geschuldet war, dass die norwegische Domkantorin Britta ein wenig geschleppt hat. Diese Skepsis konnten wir im Laufe des Konzerts aber vollständig abbauen. Das Konzert begann damit, dass der Nidarosdomens Guttekor fünf Stücke ihres Repertoires zum Besten gaben. Von der wunderbaren Atmosphäre angestachelt, sangen wir zusammen zuerst das „Magnificat“ von Stanfords „Service in A“ und anschließend eine verkürzte Version unseres Reiseprogrammes. Das Konzert endete mit dem „Nunc Dimittis“, ebenfalls aus Stanfords „Service in A“. Als Zugabe sangen wir gemeinsam Mendelssohns „Verleih uns Frieden“. Das gesamte Publikum war extrem begeistert und belohnten unseren Auftritt mit Standing Ovations und viel Applaus. Auch wir waren durchaus begeistert und sind uns einig, dass es sich um das beste Konzert dieser Reise handelte. Dementsprechend zufrieden stiegen wir wieder in den Bus ein und fuhren zurück in unsere Unterkunft. Dort wurden wir ein weiteres mal mit leckerem Essen verwöhnt. Der MC hat Freitagabend noch Veggie-Lasagne gekocht, die am heutigen Abend ihren großen Auftritt hatte. Pappsatt ging es für die Knaben wieder in die Heia, denn die letzten zwei Morgen werden es in sich haben.

 

Dag 9 – Tusen takk Nidarosdomen Guttekor 

04.06.2023

Der heutige Morgen war geprägt vom gemeinsamen Gottesdienst mit den norwegischen Kollegen vom Nidarosdom. Nach dem Frühstück fuhren wir zeitig rüber zum Dom für die gemeinsame Probe. Dort lernten wir die norwegischen Gemeindelieder, unter denen sich auch bekannte Melodien aus Deutschland befanden, kennen. Zufälligerweise war der Gottesdienst nicht nur der Dreieinigkeitsgottesdienst, sondern auch der Einsetzungsgottesdienst des Chorleiters des Nidarosdomen Guttekors. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn der Chorleiter Thomas Berg-Juul ist erst seit gut einem Monat im Amt. Innerhalb des Gottesdiensts sangen wir zwei Stücke aus unserem Reiserepertoire, „Also hat Gott die Welt geliebt“ von Schütz und „Tota pulchra es“ von Bruckner. Am Ende des Gottesdienstes sang uns der Guttekor noch einen Farewell-Song vor, worüber wir uns sehr freuten. Anschließend verabschiedeten wir uns ein letztes Mal von unseren neugewonnenen norwegischen Freunden. Anschließend zogen wir uns alle unser Reise-T-Shirt an, vielen Dank an Jakob Würfel für das tolle Design, und positionierten uns vor dem Dom für ein gemeinsames Foto. Danach machten wir uns für das Mittagessen fertig, packten unsere Sachen vom Gemeindehaus in den Bus und fuhren zum Tyholttårnet, einem 124 Meter hohen Radioturm mit einem Restaurant „Egon“ in 81 Metern Höhe. Bei bester Aussicht genossen wir ein weiteres und zum Glück letztes Mal azziP. Wir machten noch ein weiteres Gruppenbild und fuhren zurück zum Hostel. Dort legten wir unsere sieben Sachen ab und hatten nun ein weiteres und letztes Mal richtige Kleingruppenzeit, die unterschiedlicher nicht hätte genutzt werden können. Viele nutzten die Zeit um sich erstmal ein bisschen auszuruhen, andere brachen direkt in Richtung Stadt und Fjord auf. Bei einigen Kleingruppen endete die Zeit erneut in einem Kaffee. Eine Kleingruppe bekam von einem ehemaligen MC eine Such-Challenge gestellt. Sie mussten verschiedene Häuser in Trondheim suchen und ihm ein Bild schicken. Die Kleingruppe erfüllte diese Aufgabe mit Bravour und der MC war schwer beeindruckt. Für alle Kleingruppen endete die Zeit mit einem gemeinsamen Abendessen im Hostel, bei dem die Familie von unserem morgigen Geburtstagskind Maxi Arzt uns freundlicherweise mit Hotdogs sättigte. Da es inzwischen beim Schreiben des Tagebuchs schon nach Mitternacht ist an der Stelle einen Herzlichen Glückwunsch! Da der morgige Morgen sehr eng geplant ist, ging es heute Abend schon ans Koffer packen und es bestand das Ziel uns das frühe Aufstehen so einfach wie möglich zu machen. Früh genug, um am nächsten Morgen fit zu sein, ging es für die Knaben ins Bett. ;D 

 

Dag 10 – Farewell. Ha det, Norge.  

05.06.2023

Heute ging es sehr früh aus dem Bett, da heute unsere Rückreise nach Deutschland anstand. Wir haben noch schnell gefrühstückt, unsere Koffer zu Ende gepackt und schon machten wir uns auf den Weg zum Lufthavn Trondheim, von wo unser Erster von zwei Flügen abflog. Am Flughafen angekommen gingen wir flott zum Check-In und durch die Sicherheitskontrolle. Danach hieß es warten bis das Boarding begann. Die Zeit vertrieben wir uns mit Shopping, Kartenspielen oder auch ein paar Runden Werwolf. Einige nutzten die Zeit auch um sich noch mit Souvenirs aus Trondheim einzudecken. Pünktlich zur Mittagszeit konnten wir endlich das Flugzeug nach Oslo betreten, welches, im Gegensatz zum Anreisetag, pünktlich abhob. Der Rückflug nach Oslo verlief ohne Komplikationen und wir kamen wohlbehalten an unserem Zwischenstopp Oslo an. Dort hatten wir einen fünfstündigen Aufenthalt bis unser Flug um 18:50 Uhr zurück nach Frankfurt abflog und damit die finale Etappe unserer Reise startete. Die Zeit bis zum Abflug nutzten wir zum Mittagessen und wieder zum Shoppen. Außerdem haben einige Sänger und Teile der Chorleitung die Zeit mit einer Runde Werwolf überbrückt. Bevor wir endlich das Flugzeug Richtung Frankfurt betraten, sangen wir noch ein letztes Mal in Norwegen. Mit „Also hat Gott die Welt geliebt“ entzückten wir die restlichen Gäste, die ebenfalls vor dem Gate warteten. Die anderen Passagiere und das Flughafenpersonal haben sich sehr über unsere musikalische Einlage sehr gefreut, was sie uns mit einem tosenden Applaus und einigen Videoaufnahmen wissen ließen. Wir hoben ein letztes Mal in Norwegen ab und verließen das Land mit vielen tollen Erinnerungen an eine wundervolle Konzertreise. Als wir in Frankfurt gelandet sind wurde uns ein weiteres Mal gezeigt, dass die Gepäckanlagen keine Fans von uns sind. Wieder einmal streikte das Band und erst eine knappe Stunde nach Landung hatten wir unsere Koffer wieder. An dieser Stelle muss aber erwähnt werden, dass wir es als großen Erfolg vermerken, dass überhaupt alle ihre Koffer haben und niemand sein Gepäck vermisst. Wir liefen ein letztes Mal mit unseren Koffern zum Bus, der uns zurück in die Stuttgarter Heimat bringt. Während dieser letzten Busfahrt gingen wir selbstverständlich einer sehr beliebten Tradition nach. Die Abschlussrede der Konzertreise halten traditionell der älteste Knabe und der jüngste Männerchörler. Wie immer amüsierten wir uns herrlich und die Rede war ein voller Erfolg und rundete die Reise gebührend ab.

Auch in diesem Jahr möchten wir den Freunden der Statistiken eine Freude machen. Im Laufe der Reise verbrachten wir ca. 22 Stunden in Verkehrsmitteln. Diese Zeit verteilt sich auf drei Flüge und sieben Busfahrten. Wir schliefen in drei Hostels und sorgten dort dafür das zwei Aufzüge stecken blieben. Wir besuchten vier Städte und legten dabei ca. 3840 Kilometer Strecke zurück. Wir sangen in vier Konzerten und zwei Gottesdiensten 13 Stücke von acht verschiedenen Komponisten mit drei norwegischen Knabenchören. Zudem nahm ein durchschnittlicher Sänger auf dieser Reise ca. 900 Gramm Pizza zu sich, was auf die gesamte Gruppe hochgerechnet einem Gesamtgewicht von ca. 57,6 kg entspricht. Unsere Reisegruppe bestand aus fünf Chorleitungsmitgliedern (darunter Organist Moritz Jäger und unsere FSJlerin Luca Gabius), 30 Knaben und 28 Männerchörlern. Insgesamt setzten wir auf der zehntägigen Reise ungefähr 125.000 Mal den einen Fuß vor den anderen und verbrachten auf der gesamten Reise beinahe 24 Stunden mit Warten.

Wir möchten die Gelegenheit nutzen um uns bei Frau Suhr und Frau Schwellnuß für die Organisation der Reise zu bedanken. Ein großes Dankeschön geht auch an Herr Homburg, der auch auf der Reise auf uns aufgepasst hat und uns durch 6 fabelhafte Auftritte geführt hat. An allen tollen Auftritten hatte auch unser Organist Moritz Jäger einen enormen Anteil. Mit voller Souveränität begleitete er uns durch alle Stücke und meisterte auch den schweren „Service in A“ von Stanford mit Bravour. Unser größtes Dankeschön geht an Frau Weindel. Sie ist relativ spontan eingesprungen um uns auf der Reise zu begleiten. Sie hatte immer ein offenes Ohr für uns und hat uns unterwegs ohne Probleme versorgt und sicher wieder nach Hause gebracht. Ohne Ihre Mithilfe wäre das Durchführen der Reise nicht möglich gewesen. Vielen Dank an euch fünf!!
An dieser Stelle möchten wir, das Tagebuch-Team, bestehend aus Philipp Schreiner und Cassian Schellenberg, uns ganz herzlich bei euch für das Lesen des Blogs bedanken. Wir hoffen euch haben unsere Erzählungen der Reise gefallen und ihr habt eine gute Grundlage um euch mit euren Jungs über die Reise weiter zu unterhalten.

 


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